– Pressemitteilung –

Ravensburg, den 19.02.2020

Über zahlreiche Gäste konnten sich die Initiatoren –  das Bündnis für Bleiberecht und der AK Asyl Ravensburg/Weingarten ­– am vergangenen Mittwoch im Haus der katholischen Kirche freuen. Gekommen waren 43 Besucherinnen und Besucher um sich über die bundesweite Initiative SICHERE HÄFEN zu informieren und über die Möglichkeiten einer solchen Initiative in der Stadt Ravensburg zu beraten.

In ihrer Begrüßung verwiesen die Initiatoren vom Bündnis für Bleiberecht auf die katastrophale Situation der geflüchteten Menschen, die den gefährlichen Weg über das Mittelmeer antreten, um einen sicheren Ort in
Europa zu finden. Zwei aktuelle Video-Clips zur Seenotrettung vor der Libyschen Küste und über die Situation Geflüchteter auf der griechischen Insel Samos dokumentierten die täglichen, brutalen Menschenrechtsverletzungen vor und in Europa.

Auch wenn diese Zustände zur Zeit kaum mediale Aufmerksamkeit finden, ändert das nichts an der Brisanz der Geschehnisse und fordert ein gemeinsames Vorgehen gegen diesen Notstand der Menschlichkeit. „Wir müssen viel lauter werden“ forderte eine Teilnehmerin und traf damit die einhellige Meinung aller. Schnell stellte sich deshalb die Frage, was können wir hier vor Ort tun, und was machen andere?

In der Region hat sich bisher die Stadt Biberach und der Landkreis Biberach zum Sicheren Hafen erklärt. Ulrich Bamann vom Aktionsbündnis „Sicherer Hafen Bad Waldsee“ berichtete über die unterschiedlichsten Aktivitäten, mit denen sich das Bündnis für eine Erklärung der Stadt zum Sicheren Hafen einsetzte. So organisierte das Bündnis seit Herbst Informations- und Filmveranstaltungen, Lesungen, ein Straßenfest zum
internationalen Tag des Flüchtlings und öffentliche Unterschriftensammlungen unter einen Brief an Bürgermeister und Gemeinderat. Der Brief samt Unterschriften liegt inzwischen dem Gemeinderat vor und soll dort demnächst Thema sein. Auch aus Grünkraut wurde über eine entsprechende Initiative berichtet.

Die Anwesenden sprachen sich im Anschluss einhellig für die Gründung eines Bündnisses „Sicherer Hafen Ravensburg“ aus und diskutierten mögliche Aktionen für die Stadt Ravensburg. Die zahlreichen Ideen und kreativen Vorschläge aus dem Publikum zeigten, wie groß die Bereitschaft ist, sich für die Seenotrettung einzusetzen. Als Ziel wurde der Beitritt der Stadt Ravensburg zum bundesweiten Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ durch den Gemeinderat formuliert.

Am Dienstag, den 10. März wird um 19.30 Uhr das nächste öffentliche Treffen des Bündnisses „Sicherer Hafen Ravensburg“ wieder im Jodoksaal, im Haus der katholischen Kirche, in der Herrenstrasse stattfinden.

Eingeladen dazu sollen weitere Personen und Institutionen (z.B. Kirchengemeinden und Vereine), um das Bündnis noch breiter aufzustellen. Unter anderem soll auch über die zukünftige Organisation des Bündnisses, den weiteren Zeitrahmen und die konkrete Veranstaltungsplanung beraten werden.